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Mittwoch, 9. Mai 2012
Weltwunder - Grand Canyon (2.5. - 9.5.)
20:50h
Die Fahrt von Williams zum Eingang des Nationalparks war muehelos. Von einem starken Suedwind wurden wir nur so dorthin gepustet. Sogar die kleinen Steigungen waren kaum zu spueren. Wenn wir auf der Geraden mal unter 30 km fuhren wunderten wir uns schon, warum es grad so langsam geht.
Auch nach der Einfahrt in den Park war vom Grand Canyon rein garnichts zu bemerken. Die Gegend war bewaldet mit Ponderosakiefern und Utah- Juniperus Bueschen.
Nachdem wir auf dem Campground unser Zelt aufgeschlagen hatten, machten wir uns auf die Suche nach dem Canyon. Erst auf den letzten 10 Metern vor dem Rim (Rand) oeffnete sich der Blick. Der Anblick ist gleich so ueberwaeltigend, dass jeder, der hier zum ersten Mal steht ein erstauntes "whow" hervorbringt und zutiefst beruehrt ist von der gigantisch sich ausbreitenden Landschaft.
Jeder Versuch, das in Bildern festzuhalten ist schier unmoeglich und gibt nur einen kleinen Eindruck.
Am Southrim verbrachten wir 3 Tage. Machten lange Spaziergaenge am Rim entlang und konnten uns nicht sattsehen an der sich immer wieder veraendernden Kulisse. Jede Tageszeit veraenderte den Anblick voellig, vor allem die Farbigkeit der Steine im Wechselspiel von Licht und Schatten.
Nur an einigen Stellen kann man tief unten den Colorado River erblicken, der sich meistens in tiefen, engen Schluchten in das Gestein eingegraben hat.
Die naechste Etappe brachte uns zum Dessert View, dem Ostrand des Canyons, 60 km vom Southrim und dem Grand Canyon Village entfernt. Der besonders gestaltete Aussichtsturm, von der Architektin und Kuenstlerin Mary Colter um 1930 entworfen und gebaut, birgt dieses wunderschoene Wandgemaelde, das von einem Native American gemalt wurde mit den traditionellen Symbolen.
In der Naehe des Dessert View Turms lag unser Campground. Am spaeten Nachmittag, in die ruhige Abendstimmung hinein, suchten wir einen Platz in der Wildnis mit Blick auf den Canyon fuer ein kleines Abendkonzert an die Landschaft.
Schon vom Aussichtsturm aus konnten wir neben dem Grand Canyon die Hochebene mit der Wueste sehen. Am Abend, beleuchtet vom Vollmond, erschien sie uns wie ein surrealistisches Gemaelde. Diese Wueste, mit niedrigen Straeuchern bewachsen, durchfuhren wir am uebernaechsten Tag.
Ein neues Tier fuer uns: ein Lizzard, von denen es ueber 5000 verschiedene Arten gibt.
In einer kleinen Oase, hinter einer Tankstelle hatten wir die Nacht verbracht. Der "Mann fuer alles" dort war leidenschaftlicher Gaertner. So gab es eine huebsche Rasenflaeche und ein Blumenbeet mit Loewenmaeulchen, Iris und Sommerblumen, aehnlich wie bei uns.
Zurueck auf der Strasse wurde die Wueste zur "echten" Wueste. Bewuchs fehlte fast vollstaendig, die Steine, Sand und Geroell praegten das Bild. Zuerst sah es aus, als ob die kleinen Huegel Abraum waeren, aber bald ergaben sie ein Bild. Painted Dessert lag vor uns. Ein einzigartiges Farbenspiel in den Steinen und Felsen. Von weiss ueber gelb bis ocker, ins unterschiedlichste Rottoene, gelb bis graugruen, grau bis schwarz. All das in verschiedenen Kombinationen. Hier konnte man gut erahnen, wie daraus Pigmente fuer mineralische Farben gewonnen werden.
Unsere Fahrt ging wieder einmal laengere Zeit bergauf. Fast am hoechsten Punkt angekommen, machten wir eine Rast im spaerlichen Schatten eines der wenigen Haeuser.
Wir fuhren durch duenn besiedeltes Navajo Indianerreservat.
Kaum hatten wir den hoechsten Berg ueberschritten, drehte sich der Wind. Wir bekamen heftigen Gegenwind, bis 24 km/ h. Da war von downhill nicht mehr viel zu merken. Fast die ganze Zeit -60km- mussten wir kraeftig strampeln, um bergab zu kommen. Es war ein langer Fahrtag mit 120 km.
Immer deutlicher tauchten vor uns die Vermillion Cliffs auf, vor denen Marble Canyon, unsere naechste Station lag.
Doch weit und breit war von dem Ort nichts zu sehen. Die Strasse fuehrte auf einem bergab Stueck durch das Felsentor und machte eine 90 Grad Kurve.
Unvermttelt tauchte die Bruecke ueber den Colorado River auf und das aus fuenf Haeusern und einem Motel bestehende Marble Canyon.
Rechtschaffen muede waren wir froh, in dem Motel mit Blick auf die Vermillion Cliffs untergekommen zu sein.
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