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Dienstag, 19. Juni 2012
Aufbruch nach Norden am 12.6.
22:51h
Wir erleben wunderbare Tage in San Francisco und dann ist es soweit. Es geht weiter nach Norden. Dort wollen wir noch meine Tante Helga in Shelton, Washington besuchen und am 6. Juli geht unser Flug von Seattle aus zurueck in die Heimat.
Ab San Francisco haben wir entschieden, mit dem Auto zu reisen. Die Fahrradstrecke in den Norden geht entlang der Kueste und es herrscht bestaendiger heftiger Wind von Nordwest. Das wollten wir uns ersparen.
Den Kuestenstreifen von ca. 30 km Breite und 500 km Laenge beherrschen die Redwoods. Baeume mit gigantischen Ausmassen. Sie brauchen, um wachsen zu koennen viel Wasser und die Kuestennebel im Sommer.
Redwoods sind unglaublich vitale Baeume, vermehren sich hauptsaechlich vegetativ aus dem Wurzelbereich des Mutterbaumes, dort bilden sie sogenannte Familien um den Mutterbaum. Darum sehen die Waelder vollkommen anders aus, als wir es kennen. Da steht nichts in Reih und Glied.
Die Zapfen und Samen der riesigen Baeume sind sehr klein.
Wir fahren ein paar Kilometer ins Landerinnere und besuchen in Calistoga den "Old Faithfull Geyser". Ungefaehr alle 40 Minuten bricht der heisse Geyser aus, kuendigt sich mit kraeftigem Blubbern und kleinen Ausbruechen an, bis er minutenlang etwa 15 Meter hoch emporschiesst.
Wir kommen durch Napa Valley, eines der beruehmtesten, exclusivsten Weinbaugebiete Californiens. In einem kleinen Ort kauften wir uns einen super leckeren Rotwein. Wir wollen schliesslich mitreden koennen.
Zurueck auf die Kuestenstrasse, Highway 1. Der Pazifik ist aufgewuehlt, es ist immer viel kaelter an der Kueste als im Landesinneren. Der Wind blaest heftig, wir muessen uns dick einmummeln.
Magisches Farbenspiel beim Sonnenuntergang am Meer.
Wir fahren die "Avenue of the Giants". Was wir sehen ist wirklich gigantisch. Einen Redwood, ca 2000 Jahre alt, haben sie vor ein paar Jahren ausgehoehlt, so dass man nun mit einem normalen Pkw durchfahren kann.
Dieser Giant ist 360 feet, 120 m hoch. Einer der hoechsten Baeume der Erde. Etliche in diesem Wald sind umgefallen und liegen nun wie lange, endlose Waelle im Wald, bewachsen wieder mit Farnen . . .
Wir fahren wieder in die Berge, entlang am Klamath River.
Eine urige, sehr unberuehrte Gegend. Der Klamath River, ein schnell fliessender, kuehler, klarer Gebirgsfluss mit herrlichen Stein- und Sandstraenden.
Am Ufer des Flusses, bereits im Indian Reservation des Hoopa Valley finden wir einen fast leeren, sehr gepflegten Campingplatz. Wunderschoen gelegen, mit Zugang zum Flussufer.
Am naechsten Tag fahren wir nach Hoopa, eine kleine Stadt im Reservat. Dort gehen wir ins Museum. Neben einer Ausstellung verschiedener handwerklich gearbeiteter Gebrauchswaren der Natives werden dort alle Gegenstaende aufbewahrt, die fuer die zeremoniellen Handlungen des Stammes heute noch benutzt werden und koennen angesehen werden. Wir treffen Ish, einen Native vom dort ansaessigen Stamm der Natinook-wa.
Mit ihm unterhalten wir uns ueber 3 Stunden lang und er gibt uns immer tiefere Einblicke in die Kultur und das spirituelle Leben seines Stammes. Das war eine ganz ausserordentliche, tief bewegende Begegnung fuer uns. So haben wir doch, fast am Ende unserer Reise, etwas von der urspruenglichen Spiritualitaet der Menschen dieses Landes in der Begegnung mit Ish erleben duerfen. Wir erfahren, dass er einer der wenigen ist, die die alte Stammessprache sprechen, da er bei seinen Grosseltern aufgewachsen ist. Besonders beruehrend war, als er uns eine der Stammesgeschichten in seiner Sprache erzaehlte und sie fuer uns zwischendurch immer wieder ins Englische uebersetzte.
Auf dem Highway 96, noch weniger befahren als unser Highway 50, geht es immer am Flusstal entlang.
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