Mittwoch, 16. Mai 2012
Die Natur übertrumpft sich selbst - Zion National Park



Bei unserer Weiterfahrt übertrumpft sich die Landschaft immer wieder aufs Neue.



Steinpilze, schwere Kost, aber schoen anzuschauen!



6 km hinter Marble Canyon, wo wir auf der Bruecke den Colorado River ueberquert haben, liegt Lees Ferry. Das ist die Furt, auf der die ersten Siedler den Colorado ueberquert haben. Bis zum Bau der Bruecke gab es hier eine Faehre. Lees Ferry hat bis heute kaum an Bedeutung
verloren. Von hier aus starten die verschiedensten Touren auf dem Colorado. Z. B. Rafting Touren, bis zu 12-taegige Schlauchboot Touren, den teils wilden Colorado hinunter durch den Crand Canyon oder Angel- und Ausflugstouren den Colorado hinauf, bis zum riesigen Glen Staudamm. Am Fluss konnten wir sogar einige Fliegenfisch- Angler sehen. Ein tolles Bild.



Ein aelterer Mann, Mike, bot uns eine Tour an, da konnten wir nicht nein sagen. Jetzt auf dem Colorado zu schippern, den wir vorher von weit oben gesehen hatten und der es ueber lange Zeit hin geschafft hat, sich 1 km tief ins Gestein einzugraben. Sich nun auf dem gleichen Fluss, zwischen den hohen Felsen mit dem Boot dahin zu bewegen, ein unbeschreibliches Gefuehl. Im Schatten der Felswaende war es schoen kuehl, der Fluss selbst hat das ganze Jahr hindurch eine Temperatur von ca 8 Grad Celsius und ist voller Fische, vor allem Forellen.



An manchen Stellen floss er so ruhig dahin, dass man, wie sonst nur auf einem sehr ruhigen See, sehen konnte, wie sich die Felsen und der einmalig blaue Arizona-Himmel in seinem Wasser spiegeln. Ruhe in der Kraft.



Mike kennt jede Ecke des Flusses und der Umgebung genau. Seit 35 Jahren ist er hier. Er ist leidenschaftlicher Angler und wollte uns gerne an seiner Leidenschaft teilhaben lassen. Was ist schoener, als von einem Profi was lernen zu koennen? Also wurde geangelt! Es dauerte garnicht lange und wir konnten fuehlen, das es am Angelhaken knabberte und mit etwas mehr Geduld hatte unversehens jeder von uns einen fetten Fisch geangelt! Wie gesagt: Mike war ein Profi. Wir suchten ein kleines Strandplaetzchen. Die Fische wurden hergerichet, sorgfaeltig filetiert und in null komma nichts auf dem Grill an Bord gegrillt. Zusammen mit Maischips ein geniales Mittagessen! Das war ein tolles Abenteuer!

Am gleichen Nachmittag fuhren wir noch ein Stueck weiter an den Vermillion Cliffs entlang bis zum naechsten Quartier. Immer wieder gab es ueberraschende Steinanblicke:




In der Waerme der Steine hatte sich wohl diese Schlange gesonnt, die ploetzlich vor uns her " lief" und sich unter einem Felsen zurueckzog.



Im nahe gelegenen Flussbett fanden wir dann Schnee???? Nein! Salz! In diesen Mengen wird es aus dem Gestein ausgewaschen und macht das Wasser ungeniessbar.
Diese Erfahrung machten auch die ersten Siedler, deren Track hier entlang ging. Froh, endlich ueberhaupt Wasser gefunden zu haben, denn das ist hier in der Wueste wirklich extrem rar, mussten sie feststellen, dass es nicht zu trinken war. Bitter Springs heisst es hier. Man kann sich kaum vorstellen, unter welch schwierigen Bedingungen diese Menschen in diesen Gegenden unterwegs waren und welche Entbehrungen sie auf der Suche nach dem Glueck auf sich genommen haben.
Wir sind bis zur einbrechenden Dunkelheit durch das Flussbett gelaufen. Im sich wandelnden Licht, zwischen teils bizarren Felsen.
Vor allem aber in einer unbeschreiblichen Ruhe und Stille! Ueber diesen Landschaften liegt ein grosser Frieden. Das ist es, was uns neben den herrlichen Anblicken sicher am meisten beeindruckt und in Erinnerung bleiben wird.




Vielleicht liegt es daran, dass wir uns manchmal selbst auf unseren Fahrraedern vorkommen wie die Ersten, die diese Gegend bereisen, obwohl wir auf einer komfortablen Strasse unterwegs sind.



Man kann die alten Planwagen fast neben sich spueren und die alten Wege sehen.




Der Blick ueber die Landschaft ist ueber all die Jahre der Gleiche geblieben: die roten, sich schroff erhebenden Vermillion Cliffs, die grosse, weite Ebene der Wueste, die sanft ansteigenden Kalkhuegel daneben.



Die sanften Kalkhuegel radelten wir hoch, bis auf 7921 feet, 2640 m hoch. Hier liegt Jacob Lake, der Ausgangspunkt zum Northrim ( Nordrand) des Grand Canyon. Dort sind wir nicht hin gefahren, denn die Strasse oeffnete erst am 15. Mai. Hier ist noch Winter! Die Landschaft natuerlich wieder vollkommen anders: vor allem gepraegt duch die hohen Ponderosa Pines ( Kiefern). Wir sahen unseren ersten Kojoten. Leider kam ein Auto und er verzog sich schnell in den Wald.
Waehrend der Abfahrt erblickten wir schon von weitem in der Wueste eine Staubwolke. Als wir naeher kamen sahen wir, dass hier die Cowboys bei der Arbeit waren. Wir wurden gleich zum Zusehen eingeladen, denn es war ein Fest fuer die ganzen Familien. Im Fruehling, bevor die Touristenstrasse zum Northrim oeffnet und kaum jemand hier entlang kommt, werden die Kuehe mit den Jungtieren in einer Koppel zusammen getrieben, Kaelbchen und Muttertiere voneinander getrennt. Dann wird jedes Kaelbchen einzeln mit dem Lasso eingefangen und unter grossem Jubel aller Anwesenden auf den Wuestenstaub geworfen. Hierbei duerfen die kleineren Jungs mithelfen und ihren Mut und ihre Kraft unter Beweiss stellen, was sie mit grossem Stolz, bewundert und beklatscht von den Anwesenden tun. Jedes Kaelbchen bekommt eine Ohrnummer, wird enthornt und gebranntmarkt. Eine grosse, Sache, sieht allerdings auch ganz schoen brutal aus.



Es geht weiter. Wir bereisen mittlerweile den 8. Staat der USA: Utah - life elevated. Jeder Staat gibt sich auf diese Weise ein eigenes Motiv.




Neben Felsen nun auch noch echte Sandduenen!




The Coral Pink Sandduenes hatten es mir angetan. Was fuer eine herrliche Farbe. Aber nichts zum Fahrradfahren! Eher zum Steckenbleiben.



Mit ansteigender Hoehe aendert sich das Landschaftsbild. Sanfte, grasbewachsene Huegel vor hoeheren Felsenketten. Wie im Allgaeu meint Cornelius. Warum fahren wir eigentlich so weit???
Na klar, im Allgaeu gibt es keine Bueffelherden. Hier tauchen sie um die naechste Ecke auf. Das wars!




Spektakulär war unsere Fahrt durch den Zion National Park. Durch eine solch gigantische, von farbigen Felsformationen in fliessenden Formen durchzogene Landschaft mit dem Fahrrad fahren zu können, ist ein großes Geschenk und mit ein Höhepunkt unserer Reise. Einen solchen grossen Blick, wie auf dem Fahrrad hat man im Auto nicht. Wir fuehlen uns mit der Landschaft viel unmittelbarer verbunden. Neben dem Blick erspueren wir Waerme und Kaelte, fuehlen den Wind, riechen Pflanzen, Erde, Staub und Steine.












Kaum haben wir Zion hinter uns gelassen erblicken wir direkt neben der Strasse "Klein-Goetheanum". Leider bleibt es von uns unerforscht.

r

Der wilde Westen ist uns naeher. Cornelius uebt sich schon mal als Cowboy.



Im "Fort Virgin" kann man schliesslich nicht mit dem Fahrradhelm rumlaufen. Das gehoert sich nicht!



Die Indians zeigen allerdings, dass sie mit der Zeit mitgehen und nicht nur auf Pferden, sondern auch mit dem Drahtesel unterwegs sind. Ganz schoen flott!



Marita strampelt fleissig immer hinterher.

... comment